Beim Drehbuchschreiben gilt der Grundsatz: Show, don’t tell! Genau das tut die
Pantomime par excellence: Sie lässt Bilder und Geschichten in den Köpfen der Zuschauer
entstehen. Dabei kann sie sämtliche Grenzen überwinden: Zeit, Raum, Figuren oder
Genres. Im Grunde bedeutet Pantomime völlige imaginative Freiheit, begrenzt lediglich
von den Möglichkeiten des eigenen Körpers.
2. Welche Einflüsse und Lehrer haben Sie?
Der prägendste Einfluss ist mein jahrelanger Lehrer Jörg Brennecke.
3. Warum haben Sie sich für die Mime / Pantomime entschieden?
Weil mich die ihr innewohnende Freiheit fasziniert und weil ich sie für eine in unserer
medialen Welt völlig unterschätzte Kunstform halte.
4. Mime / Pantomime im digitalen Raum – kann das funktionieren? Was verändert sich?
Digitale Kanäle sind knallhart: schrill, schnell, bunt und provokant. Die Pantomime ist von
alledem das Gegenteil. Darin liegt ihre Chance – vielleicht.
Der digitale Raum kann jedoch nie ein gleichwertiger Ersatz dafür sein, dem Moment des
Entstehens im Zuschauerraum eines Theaters beizuwohnen und diesen magischen
Moment mit anderen ZuschauerInnen zu teilen.
5. Abstand und Distanz nicht nur im Präsentationsmedium sondern auch im sozialen Alltag
– verändert das die Wahrnehmung von Körpertheater?
Die temporäre Schließung der Theater verhindert die Wahrnehmung des Körpertheaters
derzeit nahezu völlig. Meine Hoffnung ist, dass körperliches Theater bald mit entwöhnten
Augen neu- oder zumindest wiederentdeckt werden kann.